Landesgartenschau schmeißt den Wirtschaftsmotor an
Wenn eine Landesgartenschau (LGS)in dem bislang kleinsten Ort in Deutschland ausgerichtet wird, dann ist das für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. Rund zehn Wochen nach der Eröffnung informierten sich rund 90 Mitglieder der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter und des Wirtschaftsclubs über die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Großveranstaltung. Der Arbeitskreis Unternehmertum der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter unter der Leitung von Julia Kaesberg und Lena Hartmann organisierte die Veranstaltung, die die wirtschaftlichen Aspekte des Projektes beleuchtete.
„Aktuell konnten wir bereits knapp 200.000 Besucher in Bad Lippspringe begrüßen“, so Heinrich Sperling, Geschäftsführer der LGS. Damit dürfte das Ziel, bis zur Schließung der LGS am 15. Oktober 2017, 400.000 Gäste zu erreichen wohl realistisch sein. Das bedeutet auch, dass die LGS bei Durchführungskosten von rund sechs Millionen Euro betriebswirtschaftlich mit einer schwarzen Null schließen könnte. Neben den Eintrittsgeldern, bleibt noch mehr Geld in der Stadt. Erfahrungen von anderen Landesgartenschauen zeigen, dass Gäste im Durchschnitt 34 Euro pro Person (zusätzlich zum Eintrittsgeld) ausgegeben. Dabei profitieren natürlich insbesondere die Einzelhändler und Gastronomen in der Fußgängerzone, denn diese verbindet beide Ausstellungsflächen miteinander. Es gibt bereits Aussagen von Unternehmern, die sich darüber freuen, im ersten halben Jahr bereits den Umsatz des letzten Jahres erreicht zu haben. Circa 90 Prozent der heimischen Betriebe sind an den Maßnahmen rund um die LGS beteiligt und durften sich über Aufträge freuen. Die LGS-Pauschalförderung von fünf Millionen Euro und weitere Fördermittel für den Strukturaufbau blieben also in der Region. Gleichzeitig nutzten viele private und gewerbliche Investoren die Gelegenheit Verschönerungen und Renovierungen an Gebäuden etc. vorzunehmen, um Bad Lippspringe wieder den Glanz zu verleihen, den die Kurstadt in den 50er/60er Jahren hatte. „Mit der Landesgartenschau hatten wir die Chance, die Stadt hübsch zu machen und für die Bürger und Besucher attraktiv zu gestalten“, so Sperling. Er sieht die LGS als Strukturhilfemittel, das dazu beiträgt, Bad Lippspringe bekannt zu machen sowie die Lebensqualität und das ökologische Klima des Ortes zu verbessern. Diese Faktoren sollen auch über die Laufzeit der LGS wirken und der Stadt Bad Lippspringe weiterhin viele Tages- und Übernachtungsgäste bescheren. „Der Waldpark bleibt auf jeden Fall noch zehn weitere Jahre bestehen. Für Aufgaben wie Beetpflege etc. sind wir auch nach der LGS auf ehrenamtliche Helfer angewiesen, um das Gelände attraktiv zu erhalten“, berichtet Heinrich Sperling, der zuversichtlich ist, dass die gelingen wird.
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(von links): Daniel Beermann (Geschäftsführer Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), Lena Hartmann (Arbeitskreis Unternehmertum der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), Christian Horlitz (Vorsitzender Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), Heinrich Sperling (Geschäftsführer der Landesgartenschau Bad Lippspringe) Julia Kaesberg (Arbeitskreis Unternehmertum der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), Andreas Bee (Bürgermeister Bad Lippspringe).
Hier geht’s zur Mediathek mit weiteren Eindrücken zum Sommergespräch 2017:
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