Einen interessanten Gesprächspartner hatte das Ressort Unternehmen für den diesjährigen Dinner-Club organisiert. Dr. Tim Brühn, CEO der 2021 gegründeten Cargo Digital World AG, sprach zum Thema „Die drei wichtigsten Energiequellen um heutige Logistik-Start Ups zum Erfolg zu führen.“ Ort der Veranstaltung war das Bobberts am Neuen Platz in Paderborn.
„Für Start Ups im Logistikbereich gibt es drei treibende Energien. Transformationsenergie, Marktzugang und Unternehmertum und Innovationskultur mit Know How in den Bereichen Tech und Operations. Wichtig ist, Logistik neu zu denken“, führte Dr. Brühn aus. Das liege einerseits an den branchenspezifischen Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Fahrermangel sowie an einer coronabedingten Konsumgüterverschiebung, aber auch an fehlenden Paletten durch den Krieg in der Ukraine und an Intransparenz bei Seecontainern. Andererseits sorge die politisch gewollte Transformation, zum Beispiel der Einsatz von E-Trucks und Wasserstoffantrieben, für Herausforderungen.
KI sorgt für Effizienz, Zuverlässigkeit und Transparenz
An dieser Stelle kann Künstliche Intelligenz (KI) hilfreich sein. „KI ermöglicht eine bessere Auswertung großer Datenmengen. Dazu unterstützt sie bei einer effizienteren Planung, bei Zuverlässigkeit und Transparenz. Wir können Lagerkapazitäten verringern und Lieferzeiten verkürzen“, so Dr. Brühn weiter. Mit Cargo Digital World erarbeitet das Vorstandsmitglied jene neuen Logistikkonzepte und Geschäftsmodelle. Seed-Investoren sind die Stückgutkooperation CargoLine sowie deren Gesellschafter und Mitglieder. Das Unternehmen formt, begleitet und skaliert technologiebasierte Logistik-Start Ups mit dem Ziel, alle Dienstleistungen entlang der Lieferkette (Supply Chain) digital anbieten zu können und gemäß dem Corporate Claim des Unternehmens „Creating the logistics of tomorrow“ die Logistik von morgen mitzugestalten.
Etablierte Unternehmen müssen sich mit neuen Denkweisen auseinandersetzen
„Für die Zukunft ist es wichtig, die Supply Chain globaler zu denken, wie es in anderen Ländern, zum Beispiel durch chinesische Logistiker, bereits geschieht. Um dauerhaft am Markt bestehen zu können, ist es für etablierte Unternehmen nötig, sich mit neuen Technologien, Konzepten und Denkweisen zu beschäftigen. Auch an diesem neuralgischen Punkt treten wir als Informationsvermittler auf“, sagte Dr. Brühn. Wichtig sei eine gesunde Koexistenz zwischen den Tech-Affinen und den Operativen anzustreben. Der Versuch, die Plattformlogik auf die Logistik zu übertragen, werde für Start Ups aufgrund der bereits beschriebenen Mängel und Herausforderungen nicht funktionieren.
Fotos: Marvin Sengera, https://marvin-sengera.de